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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 439

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 4. Begründung der habsburgischen Macht in Deutschland. 43!) schönere Reiche im Osten und Westen dazu. Jedoch geschah das Wachsthum der habsburgischen Macht nicht so schnell und nicht in ununterbrochener Dauer. Schon Rudolf mußte den Schmerz erle- den, daß die Fürsten sich weigerten, seinen Sohn Albrecht zu sei- nem Nachfolger zu erwählen. Als dann nach der kurzen und kläg- lichen Zwischenregierung Adolf's von Nassau (1291—98) Albrecht dennoch den Thron gewann, waren zwar alle seine Bestrebungen darauf gerichtet, seine Hausmacht zu erweitern und sie auch in anderen Gegenden Deutschlands zu begründen, aber ohne Erfolg. Auch die schönen Länder Böhmen und Mähren, welche er schon in seiner Hand zu haben meinte, mußte er in den Besitz eines andern Fürstenhauses (Luxemburg) übergehen sehen, und erst über ein Jahrhundert später durfte das habsburgische, durch manche schwere Führungen inzwischen vielfach geläuterte Fürstenhaus diese Gebiete als sein Eigenthum er- werben. Albrecht selbst erlebte noch eine empfindliche Minderung seiner schweizerischen Hausmacht, welche in ihrer weitern Entwicklung schon die spätere Trennung der schweizerischen Eidgenossenschaft von Deutschland anzukündigen schien. Was jetzt Schweiz genannt wird, wurde vor Alters theils zu Burgund, theils zu Alemannien oder Schwaben gerechnet. Von Schwaben, dem hohenstaufischen Herzogthum, war seit 1097 das soge- nannte Oberalemannien abgelöst und kam an die Herzoge von Zäh- rin gen, welche die ganze südwestliche Ecke des jetzigen Deutschland sammt der Schweiz beherrschten. Das Haus der Zähringer starb aber 1218 aus, ohne daß wieder neue Herzoge eingesetzt wurden. Die bis- herigen Lehensleute der Herzoge, eine Anzahl Grafen, einige Bischöfe, Aebte und freie Städte wurden nun selbständig und erkannten nur noch den Kaiser als ihren Oberherrn an. Die Habsburger, als erb- liche Landgrafen des Aargau, waren zugleich Inhaber der Landvogteien in Uri, Schwyz, Unterwalden und einigen anderen Herrschaften ant Vier- waldstättersee. Die Bewohner dieser Gegend, welche bis auf wenige edle Geschlechter aus unfreien Männern bestanden, versuchten es nach König Rudolf's Tode sich von der habsburgischen Landgrafschast los- zureißen und als freie Landgemeinden sich freie Landgerichte unter ihren Landammännern anfzurichten, und traten deshalb zu einer Eidgenossen- schaft zusammen. Das gelang ihnen freilich während Albrecht's Re- gierung keineswegs nach Wunsch, aber unter der Regierung des nach- folgenden Königs Heinrich Vii. wurden ihre Forderungen ihnen doch größtentheils gewährt, und sie haben sie hernach gegen die erneuten Ansprüche der Habsburger mit Glück vertheidigt. Die allbekannte Ge- schichte von Tell's Apfelschuß und dem Landvogt Geßler hat sich freilich bei genauerer Forschung als eine Dichtung erwiesen. Aber die von jenem ersten Versuch einer Losreißung herbeigeführte Bewegung in der Schweiz hat gleichwohl eine bedeutende Nachwirkung gehabt.

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 417

1859 - Lübeck : Rohden
Xxi. §. 11. Kreuzzüge Wider die Ketzer. 417 unruhigen Gewissens, insonderheit aus dem demüthigen Forschen in der heiligen Schrift sich immer lauter und allgemeiner solche Stim- men erhoben, welche die ganze bestehende Kirche für besteckt, für wi- derchristlich erklärten und mit Verwerfung aller gewohnten Formen des Gottesdienstes und der kirchlichen Gemeinschaft sich in kleineren Kreisen ihre eignen Gottesdienste, auch wobl ihre eignen Lehren zu- recht machten. Sie thaten das nach dem Maße ihrer Erkenntniß, und da die unter den verschiedenen Gegnern der herrschenden Kirche sehr verschieden war, so wichen auch die Forderungen, Lehren und gottes- dienstlichen Gebräuche der Einzelnen bedeutend von einander ab. Schon von Alters her hatte es innerhalb der abendländischen Kirche viel fromme Gemüther, viel erleuchtete Männer gegeben, welche freimüthi- ges Zeugniß abgaben gegen die Verderbniß der Geistlichkeit, gegen die Verwerflichkeit einzelner kirchlicher Lehrbeftimmungen, gegen die falsche Richtung und Verweltlichung des ganzen kirchlichen Systems. Aber eine weitere Ausbreitung solcher gegenkirchlichen Behauptungen, die Bildung besonderer Gemeinschaften, die sich geradezu von der kirch- lichen Praxis lossagten, trat doch eigentlich erst seit dem zwölften Jahr- hundert hervor. Da war man durch die Kreuzzüge und den ander- weitigen regen Verkehr mit dem Morgenland bekannter geworden, mit den aus alter Zeit noch in den griechischen Ländern vorhandenen Irrlehren; das neue, kühne, hochfliegende Wesen dieser muthigen und ausdauernden Feinde der bestehenden Kirche erwarb ihnen besonders in Italien und im südlichen Frankreich und am Rhein entlang eine unerwartete Theilnahme. Katharer, Reine, nannten sie sich, und im Allgemeinen können selbst ihre Feinde ihnen das Zeugniß nicht versagen, daß ihr Wandel reiner und heiliger gewesen, als er durch- schnittlich innerhalb der Kirche zu finden war. Aber ihre Lehren waren zum Theil ganz ungeheuerlich und widersinnig. Man fand Leute unter ihnen, die zwei Götter glaubten, einen guten und einen bösen, oder die Welt für ungcschaffen und ewig, oder das ganze Weltall für Gott erklärten, oder die sich selbst dem Sohne Gottes gleichftellten oder im alleinigen Besitz des heiligen Geistes zu sein Vorgaben. Daß Päpste und Bischöfe, Priester und Mönche gegen solche heillose Jrrthümer zu Felde zogen, war ja recht und gut, wenn sie es nur mit dem Wort der Wahrheit und dem Schwert des Gei- stes gethan hätten. Aber schlimmer wurde es, als zu Papst Jnno- .cenz Iii. Zeiten eine neue Secte sich ausbreitete, die Waldenser, die ganz und allein sich auf das Wort Gottes stützten, und nur das wollten als recht und wahr gelten lassen, was in der heiligen Schrift v. Rohden, Leitfaden. 27

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 512

1859 - Lübeck : Rohden
512 Xxm. tz. 12. Krieg wider die Protestanten. Karl's und Ferdinand's. Wie ganz Oestreich und Böhmen von evangelischen Verneinungen erfüllt war, so erhub trotz aller Scheiter- haufen und Marterwerkzeuge in Karl's Niederlanden die evangelische Gesinnung immer unzweifelhafter das Haupt. Besonders seitdem (1545) der ehrenwerthe Erzbischof und Kurfürst Hermann von Köln den Entschluß gefaßt hatte, die Reformation in seinem Lande einzusühren. Die Bisthümer Paderborn und Münster würden ge- folgt sein. Der neuerwählte Erzbischof und Kurfürst von Mainz schien nur eines solchen Beispiels zu bedürfen, um denselben Schritt zu thun. Der Kurfürst von der Pfalz erklärte sich schon ganz entschieden evan- gelisch. Schon wurde in Metz eine Reformation versucht. Wie hätte Trier, wie hätte Utrecht, wie hätten die niederländischen Provinzen sich länger unter katholischem Drucke halten lassen? Hier war cs für Karl nothwendig geworden, zu einer Entscheidung zu kommen, entwe- der in seinem eignen Lande den Protestantismus frei zu geben — aber wie hätte er dann die Herrschaft in Spanien, in Italien, wie hätte er die Kaisergewalt behaupten mögen? — oder den Protestantismus aus allen Kräften zu bekämpfen. Ein anderer Grund. Seine ganze Politik war seit einer langen Reihe von Jahren darauf hingegangen, den Papst durch die Protestanten, die Protestanten durch den Papst zu bedrohen, sie so beide seines Schutzes bedürftig zu machen, sie sei- ner Leitung unterzuordnen. Nicht war er gemeint, das ganze katho- lische System unverändert bestehen zu lassen. Er wollte es reformi- ren, er wollte auch den päpstlichen Hof reformiren, aber dann sollten auch die Protestanten sich mit den für die gesammte Kirche angeord- neten Verbesserungen begnügen; es sollte wieder eine Einheit zu Stande gebracht werden, und er der Kaiser wollte die wiederverei- nigte Christenheit mit verstärkter Machtfülle beherrschen. Das Mit- tel aber, wodurch er die Wiedervereinigung herbeiführen wollte, war ein allgemeines Concilium, das unter seiner kaiserlichen Einwirkung gehalten würde. Dies Concilium zu Stande zu bringen, darauf hin waren alle seine Bemühungen seit vielen Jahren gerichtet gewesen. Jetzt ward es eröffnet im December 1545. Aus Furcht vor der Rache des Kaisers, der jetzt mit dem König von Frankreich, dem bisherigen Schutzherrn und Bundesgenossen des Papstes, ausgesöhnt war, hatte Papst Paul Iii. sich endlich entschlossen, das Concilium zu Trient zu sammeln. Der Kaiser hoffte es ganz nach seinen Wünschen leiten zu können. Da lag ihm aber Alles daran, daß die Prote ftanten das Concilium beschickten und sich dessen Aussprüchen unterwarfen. Hät- ten sich aber die Protestanten hierzu herbeilassen dürfen? Nimmer-

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 523

1859 - Lübeck : Rohden
Xxiv. §. 1. Jesuiten und Inquisition. 523 von geistlichen Uebungen, als Fasten, Gebete, Betrachtungen, Selbst- prüfungen, Entschlüsse, Gelübde, die zu bestimmter Zeit und nach fest- stehender Regel mit einander wechselten. Zum zweiten aber in der feindlichen Welt. Und da wollte der tapfere Kriegsmann zuerst nach Weise der alten Kreuzfahrer im gelobten Lande gegen die Türken den Kampf beginnen. Er reiste wirklich nach Jerusalem, und gewann später, da er auf der Universität zu Paris seine theologischen Studien machte, eine kleine Schaar Gefährten für denselben Zweck. Da sie aber (1537) nach Venedig kamen, um ihre Wallfahrt nach Jerusalem zu beginnen, fanden sie bald, daß das für jetzt unmöglich und auch unnütz sei. So entschlossen sie sich denn, als eine Compagnie Jesu ihre Dienste dem Papst anzubieten, zu unweigerlicher und uneigennütziger Ausführung aller seiner Befehle, in jedes Land wollten sie gehen, zu Türken, Heiden und Ketzern, wohin er sie senden werde. Der Papst nahm keinen Anstand, diese eifrige und thatkräftige Verbindung zu be- stätigen (1540). Er sah auf der Stelle, welchen Nutzen er von ihr werde ziehen können. Einen solchen Orden hatte es noch nie gegeben. Wie weit lag die stille Beschaulichkeit der alten Einsiedler und Klöster- mönche, wie weit die gemüthliche Volkspredigt der Bettelmönche von den Tendenzen dieser kriegerischen Ordensbrüder fern. Schnell hatte ihr geistlicher Eifer, ihre beredte Predigt, ihr geschickter Unterricht, ihre Selbstverleugnung in der Krankenpflege, zahlreiche Anhänger her- beigezogen. Da ließ sich Ignaz förmlich zum Hauptmann, vielmehr zum General der ganzen Verbindung ernennen. Ihm war Alles zu militärischem, pünktlichem, unbedingtem Gehorsam verpflichtet. Klöster zu errichten, erschien als unwesentlich, Klostertrachten und Klosteran- dachten waren von keiner Wichtigkeit — die Hauptsache war: zu Felde liegen gegen die Feinde des Papstthums, beständig in Bewegung, in jeder Stadt, in allen Ländern, wohin auch immer der Dienst sie rufen mochte, welche Forderungen auch an sie gestellt wurden. Vor Allem erfüllten sie Spanien, ihr Heimathland, von Portugal aus zogen sie schaarenweise nach den portugiesischen Besitzungen in der Heidenwelt, nach Brasilien, nach Ostindien, nach China und Japan. Man fand sie in Aethiopien, wie man sie in Deutschland und Frankreich fand, wir werden ihnen in Schweden und Polen begegnen. Zur Heranbil- dung neuer Ordensglieder (Professen) wurden hier und da Collegien gegründet. Geistliche Coadjutoren oder Scholastiker leiteten die Un- terweisung der Novizen, weltliche Coadjutoren sorgten für die äußeren Angelegenheiten der Gesellschaft und ihrer Häuser. Jedes Talent wurde brauchbar gemacht, jede eigenthümliche Begabung durste sich frei und ungehindert entwickeln, aber alle wurden in strengster Unterwürfigkeit unter die Befehle der Oberen nur auf das eine Ziel hingerichtet, wur- den sorgfältig eingeübt mit allen Mitteln, guten und bösen, die eine große Sache zu erstreben: Befestigung und Ausbreitung des Katholi« cismus, Ausrottung aller Ketzer.

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 562

1859 - Lübeck : Rohden
562 Xxv. §. 2. Die Revolutionen in England und der Deismus. Franzosen ihre Schliche abgelauscht hatte, eine Politik ohne Treue und Glauben, wo man heute Bündniß schließt und morgen dem Verbünde- ten Krieg ankündigt, wo man heute sich auf Leben und Tod bekämpft und morgen mit dem Gegner in das engste Einvernehmen tritt, wo man immerfort nach allen Seiten verspricht, sich deckt, Unterhandlungen anknüpft, zu überlisten sucht, um nur für sich selbst den höchsten Vor- theil zu erzielen. Nicht ihm, dem Kurfürsten, darf solche Handels- weise zur Last gelegt werden, sie war die nothwendige Weiterentwick- lung der neu eingeschlagenen Richtung in der Staatskunst. In Frank- reich war diese Staatskunst geboren, die irreligiöse, die unkirchliche, die unsittliche, die despotische. Aber in dem katholischen Frankreich trat der Staat augenscheinlich an Stelle der Kirche, in dem protestanti- schen Norddeutschland war die Kirchengewalt beseitigt, und es mußte also die Regierung auch hier als ein Ersatz einzutreten suchen. Hat sie darin fehlgegriffen, so ist es nicht ihr besonderer, sondern ein allge- meiner Jrrthum. Denn noch heute werden ja Fabrik, Industrie und ge- werbliche Anlagen aller Art für die Summe aller Volksbeglückung ge- halten, ohne daß Proletariat, Pauperismus, Unglaube und Unstttlich- keit eines Bessern belehren. Das Wort der Wahrheit hat auch über die mercantile und industrielle Richtung der Letztzeit bereits das Ur- theil gesprochen. (Offb. 18.) §.2. Die Revolutionen in England und der Deismus. Was in Frankreich, was in Brandenburg-Preußen größtentheils erst durch die Hebel der Staatskunst in's Leben gerufen wurde, die gewerblichen Unternehmungen, der Handelsverkehr, die fremden Co- lonieen und die Schifffahrt, das lag den Engländern vielmehr im Blut, es war der ihnen eingeborene Trieb, der schon von der Ne- gierung H einrich's Viii. und der Elisabeth vielfache Pflege und Förderung empfangen hatte. Aber in England hat die Regierung nie ein solches Uebergewicht gehabt (schon die unbedeutende Persön- lichkeit der meisten Könige verhinderte es), hat nie so bestimmend und zwingend in die äußere und innere Entwicklung des Volks eingegrif- fen; deshalb hat sich dort der Uebergang in die neue Zeit, in die ver- änderte Sinnesrichtung und Thätigkeit viel langsamer vollzogen, ist auch jetzt noch nicht ganz vollendet. Es kam noch hinzu, daß in Eng- land am längsten jene Kämpfe zwischen Katholicismus und Protestan- tismus nachzitterten, daß der Abschluß der alten und das Hervortre- ten der neuen Interessen nicht so jäh und unvermittelt auf einander folgen konnte. Den Anlaß zu den Nachwehen der Religionskämpfe gaben einerseits die schon erwähnten katholischen Hinneigungen der Fa- milie Stuart selber, andererseits die Heirath des Königs Karl I. mit einer katholischen Prinzessin aus Frankreich und der dadurch erneuerte

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 543

1859 - Lübeck : Rohden
Xxiv. §, 7. Gegenreformation in Polen und Oestreich. 543 noch drei Katholiken gefunden haben. Ferdinand aber selbst, ein Zögling der Jesuiten, war sofort entschlossen, sein ganzes Land wieder katholisch zu machen. Trotz aller Warnungen, Drohungen, Bitten begann er sogleich mit der Ausweisung sammtlicher evangelischer Pre- diger. Dann ward der evangelische Gottesdienst im ganzen Lande, in Steiermark, Kärnthen und Krain bei Todesstrafe verboten. Eine Commission mit einer Schaar Bewaffneter durchzog das Land. Wer nicht katholisch werden wollte, mußte sogleich das Land verlassen. In Kurzem waren die genannten Lande wieder vollkommen katholisch. Da ermannte sich auch Kaiser Rudolf zu gleichen Maßregeln. Das östreichische Erzherzogthum ward in gleicher Weise katholisch gemacht wie die südlichen Provinzen. Schon versuchte man die gleichen Mittel auch in Böhmen und Ungarn. Und wäre unter solchen Umständen wohl Gerechtigkeit und Unparteilichkeit von Seiten der höchsten kaiser- lichen Gerichte zu erwarten gewesen, wenn katholische Klagen wider protestantische Fürsten und Städte im deutschen Reich angebracht wurden? Sowohl das Reichskammergericht, als der Reichshofrath zeigten von Tage zu Tage eine katholischere Färbung. Als in der pro- testantischen Reichsstadt Donauwörth ein Tumult gegen den katholi- schen Abt ausgebrochen war, der es wagte, eine feierliche Procession durch die Stadt zu führen, wurde ohne Weiteres die Acht über die un- glückliche Stadt ausgesprochen; der erzkatholische Herzog Maximilian von Bayern eroberte sie und behielt sie und rottete sofort derl Protestan- tismus aus. Da erhoben sich denn freilich die protestantischen Für- sten und schlossen auf's Neue (1607) einen Waffenbund — die Union — um ihr gutes Recht gegen die Ungerechtigkeit der Katholiken zu vertheidigen. Aber die Katholiken schlossen nicht minder ein Bündniß gegen die Protestanten, die Liga. Fortan war Deutschland in zwei feindliche Lager gespalten, keine gemeinsame Handlung konnte mehr vorgenommen, kein Reichstagsbeschluß mehr erzielt werden; die Ein- heit des deutschen Reichs war zerbrochen. Stehen wir an diesem Punkt einen Augenblick still und besinnen uns, welch einen heftigen und gewaltsamen Verlauf die Dinge in dem letzten halben Jahrhundert genommen haben. Bis in die vierziger Jahre des sechzehnten Jahrhunderts fanden wir den Protestantismus in fortwährendem Vordringen nach allen Seiten. Die Verluste, die er an einzelnen Punkten erlitten hatte, waren durch Eroberungen an an- deren Punkten reichlich wieder vergütet. Selbst der mächtige Kaiser Karl mußte sich den Forderungen der Protestanten fügen. Der ganze Norden gehörte bereits der evangelischen Kirche. Nach Heinrich's Viii. und Franz' I. Tode (1547) schien sie auch in England und

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 619

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 9. Deutsche Philosophie und Poesie zur Zeit der Knechtschaft. 619 aller Religion — Jesus Christus. Pestalozzi (ff 1827), der große Lehrer, der Freund der Armen, der Vater der Waisen, der treue Be- ter — mit all seinem tiefen Gefühl für die Hoheit und Heiligkeit des Christenthums, gesteht selber, daß er über die heiligen Geheimnisse des Christenthums sich durchaus im Dunkeln befinde, und man merkt es seinen Schriften und den Erfolgen seiner Wirksamkeit an. Fichte (ff 1814), der mit seiner feurigen Begeisterung die ganze lernende Ju- gend der höheren Stände Deutschlands mit sich fortriß und auch gegen die fremde Unterdrückung das deutsche Gewissen wieder zu stählen suchte, konnte auch da, als er, von seinen atheistischen Irrwegen zurück- kehrend, seine Anweisungen „zum seligen Leben" schrieb, noch immer nicht den rechten Heilsweg zeigen, denn er kannte die Sünde nicht und darum auch den Erlöser nicht. Sebelling, der große Philosoph, derselbe, der in seinen späteren Lebensjahren eine gar andere Lehre auf- gestellt hat, führte zwar auch damals einen scharfen Krieg gegen die langweiligen und unverständigen Rationalisten, aber auch er wußte da- mals keinen andern Rettungsweg aufzuzeigen, als die sich selbst ver- lierende Auflösung in das göttliche All (Pantheismus). Jacobi, der Lobredner des Gefühls und warme Freund der wenigen Ueberreste und Wortführer des biblischen Christenthuins (Lavater, Claudius, Hamann), weiß zwar auch von göttlicher Offenbarung, aber er will nur die innere Offenbarung gelten lassen, nicht die äußere des geschrie- benen Wortes Gottes. Das große weimarische Kleeblatt endlich: Herder, Schiller, Goethe, von denen namentlich die beiden letzten, vor Allen Schiller in unglaublicher Weise auf die Geistesrichtung des gebildeten Theils unserer Nation eingewirkt haben — wie wenig waren sie im Stande, unserm Volk den Weg des Heils zu zeigen. Selbst Herder nicht (ff 1803), der doch, von Beruf ein Theologe und Ver- faffer vieler theologischen Schriften, mit dem Christenthum gar wohl bekannt war. Die Humanität (das allgemeine Menschenthum) hat ihm den Menschensohn verkümmert; sein viel umfassender Geist versuchte sich auf zu vielen Bahnen der Poesie und anderer Schriftstellerei, als daß ihm das Eine Nothwendige, der Mittelpunkt, hätte bleiben können, von dem aus alles Menschliche seine richtige Beleuchtung empfängt. Schiller (ff 1805), noch heute der Lieblingsdichter der heranreifenden Jugend, hat sich zwar gegen das Ende seines Lebens von dem kanti- schen Einfluß wieder etwas losgemacht, sich dem Christenthum und seinen alten Jugenderinnerungen wieder etwas genähert; aber so hoch wir auch seinen sittlichen Ernst stellen mögen, vom Wesen des Chri- ftenthumes finden wir in seinen Schriften nur Andeutungen, Ahnun- gen, aber nie auch nur eine entscheidende Hinweisung oder Zustimmung. Seine Schauspiele, die in ihrer äußerlich fast vollendeten Schönheit von ihm ausdrücklich zur Belehrung und Erziehung des Volkes be- stimmt waren, tragen durchgehends den Charakter historischer Unwahr- heit und eines schwunghaften hochpathetiscben Empfindungslebens ohne irgend welche Kenntniß des menschlichen Herzens in der Wirklichkeit. Gerade in diesem letzten Punkt ist Goethe das unübertroffene Muster. Alle seine Figuren.leben, haben Fleisch und Bein, sind der Wirklich-

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 628

1859 - Lübeck : Rohden
628 Xxv. §. 10. Deutschlands sittliche und politische Wiedergeburt. brütete das Vorgefühl des Untergangs aller bisherigen Herrlichkeit. Was sollen wir die Einzelheiten der ungeheuren Völkerschlacht näher beschreiben? Das verwegene Vordringen unserer Preußen, das zähe Standhalten der Russen, das besonnene Eingreifen der Oestreicher, die mehrmals wieder aufflammende Siegeszuversicht Napoleon's, dann seine erneueten Unterhandlungen, endlich seinen verzweifelten Be- fehl zum Rückzug und die schreckliche Niederlage deö ganzen französi- schen Heeres? Das alles wird ja in unzähligen Schilderungen der deutschen Jugend noch immer tvieder zu lesen gegeben, und sie hört es noch oft wiederholen aus dem Munde der Vater und Großväter, die selber dabei waren. Aber hinführen wollen wir sie doch auf die leichenbesäeten Schlachtfelder und ihr die klaffenden Wunden zeigen und die grausigen Verstümmelungen der deutschen Helden, hinanrufen wollen wir sie zu den die langen schaurigen Octobernächte hindurch in Schmerzens- und Todesqual auf der feuchten Erde sich wälzenden Verwundeten, denen jetzt keine Hülfe, keine Pflege gebracht werden konnte; hineinbringen wollen wir sie in die 30 schaudervollen Lazarethe, die in Eile nach der Schlacht in und um Leipzig errichtet wurden, und wo an 30,000 edle deutsche Jünglinge und Väter unter den Messern der Chirurgen, unter den Qualen eines verzehrenden Nerven- fiebers ihr Leben oder doch ihre Gesundheit für immer verloren, und wollen sagen: siehe diese zerschmetterten Helden, die niedergestreckten Kämpfer um eine heilige Sache dir an — bist du so vieles Blutes, so vieler Schmerzen, Mühen und Opfer werth?-------------------- Nach der Leipziger Schlacht konnten sich die Franzosen nicht länger diesseitsdeö Rheines halten. Jenseits des Rheines fing aber nach der dama- ligen Geographie schon Frankreich an, und es war einen Augenblick die Frage, ob die Verbündeten den Feind auch in sein eignes Land hinein verfolgen sollten. Daß Preußen wollte, daran konnte man nicht zwei- feln. Auch Oestreich wollte. Aber auch Rußland? Dem russischen Kaiser schien immer ein starkes Frankreich mit weiten Grenzen zur Aufrechthaltung der europäischen Weltverhältniffe nothwendig. Da war es nun große Gnade von Gott, daß er das Herz des geschlagenen Napoleon immer mehr verstockte, also, daß er auf keine Unterhand- lungen, auf keine Friedenöerbietungen mit Ernst und Aufrichtigkeit ein- ging, sonst hätte es leicht geschehen können, daß das linke Ufer des alten Vater Rhein noch bis heute in französischen Händen wäre. So aber schritt Blücher mit dem Jahresschluß bei Caub über den Rhein und befreite die deutschen Rh ein lande aus der zwanzig- jährigen französischen Knechtschaft. Und Blücher war es auch, der

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 648

1859 - Lübeck : Rohden
(-J48 Xxv. §. 11. Die neuere Philosophie des Unglaubens. Evangelien vvn ihr geschrieben steht. Welch eine ungeheure Wirkung diese neue (schon vom Wolfenbüttler Fragmentisten gemachte) Ent- deckung auf die Massen, auf den gebildeten und ungebildeten Pöbel ge- habt hat, ist kaum zu berechnen. Daß Strauß in einem folgenden Buche auch die ganze christliche Glaubenslehre für eine Zusammen- häufung des tollsten Unstnns erklärte, hatte nicht so viel zu sagen, denn mit der Lehre beschäftigten sich immer nur wenige, und meist nur wissenschaftlich gebildete Männer, welche die Schleichwege und Kniffe der Strauß'scheu Beweisführungen leicht entdecken und zurückweisen konnten. Aber daß die alte heilige Geschichte, daß die Person des Heilandes bei Seite geschafft werden könnte, das war eine hoch will- kommene, von allen Ungläubigen, vvn der ganzen religionslosen und fleischeslustigcn Masse mit Jubel begrüßte Erfindung und in Hunderten von Schriften, die für den gemeinen Mann ganz sonderlich zugeschnitten und mundrecht gemacht waren, ward sie als Morgenröthe eines neuen Tages der Gewissens- und Fleischesfreiheit angepriesen und ausgeboten. Nicht bloß das Christenthum und alle geoffenbarte Religion ward als Betrug, als beabsichtigte Erfindung Einzelner dargestellt, sondern Alles, was irgend für religiöse Empfindung, religiöse Begeisterung sich ausgiebt, ward als Selbsttäuschung, als Selbstvergötterung verspottet, ja als Ursache aller Dummheit, Verderbtheit und Gottlosigkeit, als Ursache alles innern und äußern Elends gebrandmarkt. Natürlich wo alle Religion abgethan ist, da kann auch die Sittlichkeit nicht bestehen. Und das war auch gerade die Absicht der „Hegelinge" und der Männer des „jungen Deutschlands", die Sittlichkeit völlig zu ver- nichten, das Fleisch mit aller seiner Lust und Brunst und Gier zu entfesseln (emancipiren), die Ehe aufzuheben, das Weib für freies Ei- genthum eines Jeden, die Unzucht für rechtmäßig und löblich zu erklä- ren. Schandmenschen, wie Börne und Heine mit ihrem ganzen getauften und ungetansten Schweif von Zeitungsschreibern und Ro- mandichtern und Novellisten, machten sich ein Geschäft daraus, solch teuflisches Gift tropfenweise und fluthenweise durch alle Kreise des Volkslebens auszugießen, und es gab Hochschulen der Gottesleugnung und der Fleischesfreiheit, wo die jungen Handwerker und Kausteute förmlich abgerichtet wurden, alles Heilige, Alles, was von Gewissens- scheu und alten frommen Erinnerungen noch in ihnen war, förmlich mit Füßen zu treten und Gott zu verfluchen. — Sofort versuchte man die neue Weisheit aus dem engern Kreise der Wissenden unter den freien Hiinmel zu verpflanzen und zur öffentlichen Gemeindesache zu machen. Prediger traten auf, welche das kirchliche Bekenntniß für Unsinn erklärten, „freie Gemeinden" wurden gebildet (seit 1842), die statt der Kirchen Wirthshäuser, statt der Geistlichen Sprecher, statt der Bibel Zeitungsblätter, statt der Gesänge Freiheitslieder, statt der Predigten Vorträge über die Fortschritte der aufgeklärten Menschheit, statt des Abendmahls Festessen mit Fleisch und starken Getränken zu ihrer Erbauung benutzten. Auch auf katholischer Seite fand eine ähnliche Bewegung Statt. Die Ausstellung des sogenannten heiligen Rockes zu Trier (1844) gab dem eitlen und unwissenden Caplan

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 658

1859 - Lübeck : Rohden
658 Xxv. §. 13. Nordamerikamsche Zustände. verfaulten Staaten des spanischen Amerika, daß es gleich Anfangs eine ehrenwerthere Bevölkerung ausgenommen hat. Nicht golddurstige Abenteurer waren es, welche sich über die nordamerikanischen Küsten- länder wie über eine reiche Beute herwarfen, sondern ernste und ge- reifte Christen, die um ihres Glaubens und ihrer kirchlichen Sitte willen aus dem Lande ihrer Väter weichen und sich jenseit des Oceans eine neue Heimath suchen mußten. Die Haupteinwanderung geschah um 1620 von streng gewissenhaften, gesetzlich eifrigen Puri- tanern aus England. Unter Psalmengesang begannen sie im Schweiße ihres Angesichts den rauhen Boden des sogenannten Neu- England umzubrechen und die Waldeswüste in fruchtbare Aecker und blühende Städte zu verwandeln. Andere verfolgte Protestanten (Hu- genotten) kamen aus Frankreich, andere aus Holland und Deutsch- land (Pfalz, Salzburg). Quäker richteten sich in Pennsylvanien ein, eben dort siedelte sich auch die Brüdergemeinde an. Aus England kam ein fortwährender Zufluß, je nachdem die kirchlichen Verfolgun- gen dort gegen die eine oder die andere Partei gerichtet waren, Ka- tholiken, Episcopale, Presbyterianer, Methodisten u. s. w. Erst in neuerer Zeit hat die massenhafte Einwanderung ungläubiger, gegen das Chriftenthum gleichgültiger oder feindseliger Protestanten begonnen, leider in überwiegender Zahl aus Deutschland. Diese überaus ge- mischte Bevölkerung, die sich erst allmälig zusammenzuschmelzen und eine eigcnthümliche Nationalität zu bilden beginnt, stand ursprünglich unter englischer Herrschaft und hatte nicht bloß die Sprache, sondern auch die politischen, gerichtlichen und gesellschaftlichen Gewohnheiten Eng- lands auf amerikanischen Boden übertragen. Zwar gab es auch fran- zösische Besitzungen in Cañada und am Mississippi; die Holländer, die Schweden, auch die Spanier hatten hier und va kleinere Besitztheile; aber es ist ihnen nach und nach Alleö wieder abgenommen, und nach fast hundertjährigen blutigen Kämpfen hat auch Frankreich weichen und im Pariser Frieden 1763 (nach dem Schluß des siebenjährigen Krieges in Deutschland) seine Besitzungen in Nordamerika an Eng- land abtreten müssen (1803 gab Frankreich auch Louisiana ab). Eng- land beherrschte also in Amerika ein weites Gebiet, fast so groß wie halb Europa. Aber es sollte erfahren, daß eine europäische Bevöl- kerung jenseit des Meeres, über einen ungeheuren Flächenraum aus- gebreitet, in Kämpfen und Wagnissen aller Art geübt, reich und mäch- tig durch Handel und Grundbesitz, kühn in ihren Entschlüssen, wag- halsig in der Ausführung, sich nicht so leicht von Europa aus Gesetze vorschreiben läßt, am wenigsten von einer parlamentarischen Regierung.
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